Von San Francisco nach Tibet: Fahrt zum verlorenen Horizont

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Fangen wir in diesem Monat einfach mal ohne große Umschweife direkt mit meinen Vollversions-Highlights an. Diese finden sich ausnahmslos auf der Computer Bild Spiele 5 / 2013. Driver: San Francisco erschien erst im Herbst 2011 und kann deswegen auch heute noch grafisch voll überzeugen. Noch wichtiger sind allerdings die inneren Werte und hier begeistert der Open World Raser vollständig. Es macht einfach Laune durch die virtuelle Pazifikmetropole zu heizen. Die Story klingt zunächst hirnrissig, der Protagonist liegt nämlich im Koma und kann deswegen via Gedenkansprung einfach in jeden beliebigen Autofahrer hineinschlüpfen – mit Ausnahme der Gegner, selbstredend. Trotz dieses kruden Hintergrundes funktioniert das System schlicht und einfach.

Auf dem zweiten Datenträger gibt es ein Point & Click Adventure. Aber was für eines! Lost Horizon erschien im August 2010 bei Deep Silver und ist meiner Ansicht nach eines der besten, wenn nicht das beste Adventure der vergangenen fünf Jahre (mindestens). Die Story und das Setting entspinnen sich in bester Indiana Jones Manier. Fenton Paddock, ehemaliger Offizier und jetzt Charterpilot, soll im Jahre 1936 von Hongkong aus eine verschollene Militäreinheit aufspüren, die in Tibet auf streng geheimer Mission war. Dass sein bester Freund Teil der vermissten Truppe ist, ist Anreiz genug. Begleitet wird er von der attraktiven aber vorlauten Chinesin Kim Wuang, die später im Spiel u. a. auch selbst gesteuert werden kann. Wer Grafikadventures mag, insbesondere die alten Lucas Arts Klassiker, der kommt um Lost Horizon nicht herum. Unbedingt anschauen!

Call of Juarez – Bound in Blood aus dem Jahr 2009 handelt von den Erlebnissen der fiktiven Brüder Thomas und Ray McCall, die gegen Ende des Sezessionskrieges aus der Südstaatenarmee desertieren und auf einem Flucht- und Rachefeldzug allerlei Westernklischees in diesem recht guten Ego-Shooter durchleben. Da es der 18er Titel ist, gibt es ihn wie üblich nur als Download.

Alpha Protocol von der Gamestar XL 5 / 2013 hätte das Zeug zum „Spiel des Monats“ gehabt, wenn, ja wenn es nicht schon auf allen anderen Spielezeitschriften gewesen wäre. Hier nur noch einmal der Hinweis, wer den Geheimtipp von Sega bisher immer noch nicht kennt, der sollte sich dieses versoftete Kleinod nicht entgehen lassen. Weniger Worte bedarf auch Das schwarze Auge: Sternenschweif, der zweite Teil der Klassiker-Trilogie. Meine Glaskugel verrät mir, dass der abschließende dritte Teil dann wohl kommenden Monat auf der Zeitschrift zu finden ist.

Die PC Games 4 / 2013 liefert mit R.U.S.E. ein besonderes Strategiespiel aus dem Jahr 2010, welches sich mit seinem Täuschungs- und Intelligenzsystem angenehm von seinen Genrekollegen abhebt. So geht es mehr darum, den Gegner auszutricksen und nicht, ihn mit purer Einheitengewalt zu überrennen. Dabei dient der Zweite Weltkrieg als historischer, oft allerdings nicht ganz korrekt dargestellter Rahmenschauplatz.

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