Überlebenskampf und Wohnungsbau in Conan Exiles - einschließlich Bildergalerie (Update)


In einem Spiele-Forum, in dem ich recht aktiv bin, haben einige Mitglieder angefangen zusammen Conan Exiles zu spielen und sind sehr begeistert davon. Sie luden auch mich ein bei ihnen mitzumachen, doch ich war zunächst eher verhalten: "Ich und ein Survival-Game? Damit kann ich nicht viel anfangen!" So jedenfalls meine grundsätzliche Einstellung gegenüber dem Genre. Ich liebe Rollenspiele und erkunde gerne die Welt. Was ich hingegen hasse sind sich abnutzende Waffen und Rüstungen oder gar den Zwang, regelmäßig zu essen. Außerdem fehlen mir in solchen Spielen durchspielbare Handlungen und ja, auch schlicht die Quests. 

Ich ließ mich dann trotzdem mitreißen und gönnte mir die Conan Exiles Deluxe Edition. Da sind schon einige DLCs mit bei aber leider noch längst nicht alle. Was ich dann jedoch sofort feststellte, das Spiel wird immer noch hervorragend von Funcom betreut und ständig weiterentwickelt. Im Dezember soll sogar noch ein riesiger kostenloser Inhaltspatch erscheinen, der Reittiere, inklusive dem Kampf von diesen aus, hinzufügt. Außerdem ist das Spiel modbar, es gibt also jede Menge von Fans erstelltes Zubehör wie spezielle Rüstungen, Waffen, Sounds und so weiter und so fort. 

Davon ab lässt sich Conan Exiles auf vielerlei Arten zocken, entweder offline ganz allein oder online wahlweise auf offiziellen Servern oder auf vom Hoster GPortal selbst gemieteten, wo dann in der Regel nur Freunde zusammen spielen, die allerdings in der Serverliste mit auftauchen und zu denen auch jeder Zugang hat, sofern sie nicht mit Passwort geschützt sind. Nachdem ich den Singleplayer einige Stunden ausprobiert hatte, bin ich jetzt auf so einem Privatserver unterwegs.

Um auf den ersten Absatz zurückzukommen, Conan Exiles ist anders, als alles was ich bisher gespielt habe und mochte. Und vielleicht genau deswegen liebe ich es. Ich spiele Open World Games wie Skyrim gerne als eine Art Sandbox, sie sind für mich Puppenhäuser, in denen ich eigene Abenteuer erlebe ohne auf die Handlung zurückgreifen zu müssen. Ich lade mir Mods und erkunde die Welt, probiere neue Rüstungen und etliche Dinge mehr. Und Conan Exiles bietet genau das nur wesentlich ausgereifter, da das Spiel genau dafür konzipiert wurde. 

Auch bin ich kein allzu großer Freund von Aufbauspielen wie der Anno- oder Siedler-Reihe, der Fokus dort liegt mir zu sehr auf dem Wirtschaftsaspekt. Der Spieler stellt einfach vorgefertigte Häuser in die Landschaft und hofft, dass der Handel floriert. Gefallen hat mir damals einzig Knight's and Merchant's wirklich, da dort das Bauen durchaus Spaß machte und das Militärsystem vernünftig funktionierte. Bei Conan Exiles jetzt kann sich jeder Bauherr jedoch voll austoben. Egal ob kleine Strohhütte oder riesiger Palast, es gibt verschiedene Baustile die den Conan Mythologien entnommen sind und der Spieler kreiert aus den einzelnen Bauteilen, sofern er genug Resourcen gesammelt hat, was immer ihm die Fantasie gebietet. Tatsächlich bin ich selbst fast die Hälfte der Zeit nur mit Bauen und Ausstatten beschäftigt, dann natürlich darf auch eine passende Inneneinrichtung nicht fehlen. 

Aber wie spielt sich Conan Exiles jetzt eigentlich, gerade im Vergleich zu normalen Rollenspielen? Eigentlich gar nicht so sehr anders. Am Anfang steht die Charakter-Kreation. Männlich, weiblich sowie diverse Rassen aus dem Conan Universum, allen voran Cimmerier stehen zur Wahl. Je eine handvoll vorgefertigter Gesichter lassen sich nach eigenem Gusto umgestalten. Dann wird noch eine Religion gewählt und unser Held findet sich für verschiedene Verbrechen angeklagt nackt an ein Kreuz angeschlagen hinter einer grün leuchtenden Barriere im Exil wieder. 

Zum Glück kommt Conan höchstpersönlich vorbei und holt einem vom Kreuz, drückt uns einen Wasserschlauch in die Hand und lässt uns dann nicht im Regen sondern in einem fetten Sandsturm alleine stehen. Als wir wieder zu uns kommen gilt es erst einmal sich notdürftig zu versorgen, also ein paar Gräser gepflückt sowie Äste und Steine aufgeklaubt und daraus ein paar einfachste Klamotten und Waffen beziehungsweise Werkzeuge gebastelt. Auch eine einfache Strohmatte zum Schlafen ist angebracht. Diese dient nämlich als Spawn-Punkt nach dem Ableben. Und ja, es stirbt sich ausgesprochen schnell in Conan Exiles, insbesondere am Anfang wo selbst eine lausige Hyäne ein tödlicher Gegner werden kann. Dann geht es eine Weile geradeaus, bevor sich die Karte öffnet und das gesamte Exil sich vor einem ausbreitet. 

Landschaftlich bietet das Exil die volle Bandbreite an Natur. Am Anfang findet sich Wüste welche in eine Savanne mit Gräsern und Palmen übergeht. Im Westen der Karte lauert für Charaktere mittleren bis hohen Levels ein schier undurchdringlich scheinender Dschungel, im Nordwesten gibt es ein Gebiet, das ein wenig an die Alpen erinnert und auch schnell in eine Schneelandschaft übergeht. Und ganz im Norden, wo nur Spielfiguren mit dem höchsten Leveln hinkönnen, raubt einem eine Vulkanlandschaft im wahrsten Sinne des Wortes den Atem. 

Dabei spielt die Kleidung eine wichtige Rolle, wer im Bikini in die Eiswüste zieht, der darf sich nicht wundern, wenn er schnell erfroren ist. Wer hingegen mit dicker Fellkleidung durch die Wüste latscht wird schnell vor Durst umkommen. Auch Nahrung dient nicht nur als Heilmittel nach dem Kämpfen sondern beugt auch Schwindelanfällen vor Erschöpfung oder Überhitzung vor. 

Das Kampfsystem erinnert an typische Action-Systeme aus Rollenspielen. Dabei gibt es keine Klischee  Fantasy-Magie, weil die in Hyborien so nicht existiert hat, sondern jede Menge Waffen: Dolche, Schwerter, Speere, Kampfstäbe, Schilde und als Fernwaffe Bögen in verschiedensten Ausführungen sowohl was Material als auch Stile angeht. Von der einfachen Steinaxt bis hin zum riesigen Zweihandschwert aus gehärtetem Stahl reicht das Repertoire. 

Dabei ist es durchaus wichtig, wie die Figur geskillt wird. Wer mit dem großen Zweihänder loszieht sollte seine Erfahrungspunkte eher in Stärke setzen, wer lieber flink und agil mit zwei Dolchen hantiert in Beweglichkeit. Notfalls lässt sich der Erfahrungspunktebaum auch zurücksetzen, der passende Trank ist relativ leicht selbst gebraut. 

Anstelle normaler Quests bietet das Spiel die sogenannte "Reise". Hier werden dem Spieler, aufgeteilt in zehn Kapitel, immer wieder Aufgaben gestellt, für deren Bewältigung es einen schönen Batzen Erfahrungspunkte gibt. Das kann so etwas simples sein wie "Fange einen Fisch", wozu dann eine Fischreuse gebaut und mit Ködern ausgelegt werden muss, das kann aber auch etwas richtig forderndes sein wie "Zerstöre das Relikt des Abgrunds", was sich als richtiger Dungeon entpuppt, in dem es gilt Rätsel zu lösen um vorwärts zu kommen und am Ende ein fieses Monster lauert. Als Inspiration stand hier eindeutig Harry Potter und die Kammer des Schreckens mit seinem Basilisken als Pate. Allerdings ist bei Conan selbstredend alles viel düsterer und blutiger. 

Grafisch kommt Conan Exiles selbstredend nicht mit einem Luxusprodukt wie dem aktuellen Red Dead Redemption 2 auf PC mit, sieht jedoch dennoch stellenweise einfach fantastisch aus. Was übrigens auch der eigentliche Grund für diesen Beitrag ist, denn es folgt meine Bildergalerie zum Spiel. Anzumerken ist, dass ich mit Reshade spiele, denn das Original kommt mit einem meiner Ansicht nach recht ätzendem Unschärfefilter, der das Bild arg verwaschen aussehen lässt. Es fühlt sich fast an, als würde das Spiel nur in einer sehr niedrigen Auflösung laufen. Auch der Kontrast ist ein wenig blass für meinen Geschmack voreingestellt.

Aktuell habe ich knapp 70 Stunden auf der Uhr und bin im Onlinespiel bei Level 36 angekommen. Selten hat mich ein Spiel so gepackt, die Mischung hier passt einfach und ich bin sicher, dass ich noch sehr viele Stunden im Exil verbringen werde. Aus diesem Grund wird die folgende Bildergalerie sicherlich recht häufig Zuwachs bekommen. Und da ich eine Menge Screenshots anfertige, veröffentliche ich hier nur eine kleine, feine Auswahl. Wer sich die volle Packung geben möchte, unter Google Photos findet sich die komplette Screenshot-Sammlung. 

Und ähnlich wie bei der Galerie zu Dying Light noch eine Warnung, Conan Exiles ist kein Kinderspiel, hier gibt es Blut, Gedärme und auch noch nackte Haut zu sehen. Wer damit Probleme hat, der sollte jetzt nicht weiter nach unten scrollen.













































 




















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