Tod oder Lebendig Nummer 6: Schöne Frauen und harte Kerle



Prügelspiele mit 3D Grafik waren Mitte bis Ende der 90er Jahre so eine Sache. In der Spielhalle begeisterte Virtua Fighter mit grob texturierten aber flüssig animierten Polygonmodellen bereits 1993. Während der Playstation 1 Ära wurden Spiele wie Tekken, Toshinden, Soul Calibur, Bloody Roar oder Rival Schools, letztere Serie ist einer meiner absoluten Favoriten, zu Publikums-Magneten und ermöglichten dem Genre, trotz der beschränkten Hardware und damit grafischen Möglichkeiten, den endgültigen Durchbruch. Mein persönliches "A-ha"-Erlebnis, auch wenn ich schon teils einiges an Erfahrung mit den Titeln der 32-Bit Zeit sammeln konnte, erfolgte jedoch erst im Jahr 2000 auf dem Sega Dreamcast. Das Spiel: Dead or Alive 2

Die Grafik von DoA 2 blies mich einfach nur weg, hier zeigte der Dreamcast so richtig, was in ihm steckte. Große Figuren, tolle teils mehrteilige Arenen, scharfe Texturen, flüssige, realistisch wirkende Animation aber am wichtigsten, ein unglaublich intuitives Gameplay. Dieses Spiel stieg bei mir aus dem Nichts von Null auf 100 und war lange Jahre meine Referenz, an der sich alle anderen Fighting-Games zu messen hatten. 

Am 1. März 2019 ist es jetzt endlich soweit und der lang ersehnte sechste Hauptteil von Dead or Alive erscheint auf PC, Playstation 4 und XBox One. An den Start geht das Spiel mit 26 unterschiedlichen Recken sowie im Laufe der Zeit vielen weiteren, die dazukommen sollen, die zum Teil aus anderen Spieleserien bekannt sind. Darunter etwa The King of Fighters, Virtua Fighter und sogar Halo. Leider wird der Titel auch einer anderen modernen Tradition folgen und viele neue Charaktere sowie Kostüme nur als kostenpflichtigen DLC anbieten. Bleibt zu hoffen, dass der Graus mit dem kostenlosen Dead or Alive 5: Last Round - Core Fighters, welches aktuell komplettiert stolze 1300 Euro auf Steam kosten würde, für DoA 6 erheblich mäßiger ausfällt. Ansonsten bleibt anzuraten, wie beim richtigen Vorgänger DoA 5, auf so etwas wie eine Ultimate Edition zu warten. 

Dead or Alive 6 wird insgesamt zwölf neue Stages enthalten, die sich ziemlich in ihre Einzelteile zerlegen lassen und auch wieder über mehrere Schirme gehen. Dabei ist es von Vorteil den Gegner in eine "Danger Zone" zu bugsieren um ihn mit einem Schlag gegen die Bande extra Schaden zuzufügen. Auch das Kampfsystem wurde etwas aufgepeppt, das Grundsystem folgt ein wenig dem Stein, Schere, Papier Konzept mit Schlag, Halten und Tritten, die sich gegenseitig aushebeln lassen, neu ist außerdem ein "Break Gauge System" welches einen Balken füllt der dann etwa einen "Break Blow" oder einen "Break Hold" ermöglicht. Der "Fatal Rush" wiederum ist eine Kombo aus vier mächtigen aber einfach auszuführenden Attacken. 

Grafisch gibt es auch bei Dead or Alive 6 nichts zu meckern, es erklimmt problemlos den Optik-Thron, insbesondere was die Figuren angeht, hier gibt es genreübergreifend kein anderes Spiel mit einer solchen Brillanz. Wobei viele Spieler Angst vor einer Zensur hatten, die sich allerdings letztlich zum Glück nicht bestätigt hat. So lässt sich die Empfindlichkeit der Brustphysik bei den weiblichen Kämperinnen mittels Schieberegler von massiv wie eine Kokosnuss bis hin zu zittrig wie Wackelpudding ganz nach eigenem Geschmack einstellen. 

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