Nier: Automata meets Magna Carta: Project EVE angekündigt


Im Jahr 2001 ergatterte ich in Korea eine riesige Spielebox, die ich zugegeben nur gekauft habe, weil sie so extrem ungewöhnlich war. Die knapp DIN A3 große Schachtel zierte als Schriftzug Magna Carta: 눈사태의 망령 (The Phantom of Avalanche). Enthalten waren neben der Spiele CD unter anderem eine Soundtrack CD, ein Packen Sammelkarten und ein Hardcover-Artbook mit den Konzeptzeichnungen für das Spiel von einem Künstler Namens Hyung-Tae Kim. Der Name sagte mir naturgemäß nichts, allerdings stolperte ich im Laufe der Jahre immer wieder über ihn und seine Arbeiten, denn sein prägnanter Stil ist unverkennbar. So ist Hyung-Tae Kim die Person, die hinter dem Charakterdesign bei Spielen wie dem MMORPG Blade & Soul von NCSoft (Guild Wars, Lineage) oder dem Gacha (siehe unten) Destiny Child steht.  

Dieser Tage wurde jetzt seine aktuelle Mitarbeit enthüllt: Project EVE. Entwickelt wird das Spiel vom neu gegründeten Studio Shift Up, die sich zum Teil aus ehemaligen Entwicklern von Blade & Soul rekrutieren. Des weiteren dabei ist Komponist Jinbae Park, besser bekannt unter seinem Künstlernamen ESTi, der auch schon für Magna Carta vor dem Keyboard saß aber auch zu den Soundtracks von The War of Genesis, Granado Espada, The iDOLM@STER oder Ragnarök Online beitrug. 

In der aktuellen noch sehr frühen Phase soll das gesamte Entwicklerteam nur zehn Personen umfassen, die allerdings im Laufe der Zeit auf über 100 Leute anwachsen können. Als technisches Grundgerüst für Project EVE dient die Unreal Engine 4. 

Der gezeigte Trailer macht jedenfalls Lust auf den Titel, auch wenn die Koreaner sich hier sowohl bei Gameplay als auch Story sehr dreist bei Nier: Automata bedienen. Die Hintergrundgeschichte ist fast identisch. Die Menschheit wurde von Invasoren in den Orbit gezwungen, wo sie viele Jahrhunderte dahinfristeten. Jetzt allerdings wollen sie sich ihren Planeten zurückholen. Dazu schlüpft der Spieler augenscheinlich in die Rolle von EVE, ein Roboter-Mädel, und schnetzelt sich durch eine halboffene Welt. 

Ich hoffe wirklich, die Devise hier lautet "besser gut geklaut als schlecht selbst gemacht". Das Design ist bereits jetzt über jeden Zweifel erhaben. Jetzt muss noch das Gameplay überzeugen. Bis zur Veröffentlichung auf Playstation 4, XBox One und wahrscheinlich PC wird es jedoch noch eine ganze Weile dauern.

Anmerkung 1: Magna Carta ist ein PC Rollenspiel im Stil von Final Fantasy VIII sowohl was Gameplay als auch generellen Grafikstil angeht. Setting und Story sind allerdings selbstverständlich komplett eigenständig. Die gerenderten Zwischensequenzen des Spiels wiederum konnten es damals locker mit Final Fantasy X aufnehmen. Im Jahr 2009 erschien mit Magna Carta 2 ein Nachfolger für die XBox 360, der auch im Westen veröffentlicht wurde und wahrscheinlich am ehesten bekannt sein dürfte.

Anmerkung 2: Gacha ist ein Genre, bei dem der Spieler Spielkarten oder Figuren, oftmals gegen Geld oder anderen Ingame-Währungen, beschwört. So gehören z.B. sämtliche Sammelkartenspiele wie Hearthstone oder Magic - The Gathering dazu. Weitere populäre Genrevertreter wären Fate: Grand Order oder Azur Lane. Der Name basiert auf den japanischen "Gashapon"-Automaten, die früher in ähnlicher Form auch hierzulande bekannt waren, der Nutzer schmeißt Geld ein, dreht einen Knopf und ein kleines Spielzeug oder auch nur Kaugummi kommt heraus.

Ankündigungs-Trailer:

 

Screenshots:
 



Screen-Captures aus dem Trailer:













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